2007: 70 Jahre

70 Jahre ...und immer live
Programm - 2007
Popcorn -C. Schulz
Espana Cani -
P. Marquina, arr. B. Hartmann
Morgenstimmung aus "Peer Gynt" -
E. Grieg, arr. F. Dobler
Jovano, Jovanke aus "Dalmatinische Tänze" -
A. Götz
Der Kommissar -
arr. P. Kounis
Unter dem Meer -
H. Ashman
Udo Jürgens in concert -
U. Jürgens, arr. W. Russ
Folies Bergère -
P. Lincke, arr. C. Mahr
Amsel-Polka -
J. Vejvoda, arr. H. Peychär
Tanzende Finger -
H. Gerlach, arr. C. Mahr
Lord of the dance -
R. Hardiman, arr. H.-G. Kölz
Morgens um sieben -
J. Last, arr. R. Bui
The house of the rising sun -
arr. R. Bui
Liebe zur Harmonika -
E. Kohler
Biscaya -
W. Bookwood/H. O'Meley, arr. H. Ehme
Florentiner Marsch -
J. Fucik, arr. B. Hartmann
Let's go Boogie -
J. Draeger
Thank you for the music -
B. Anderson/B. Ulvaeus
70 Jahre ... und immer live

Seit 70 Jahren ist das 1. Offenburger Akkordeonorchester 1937 eine feste Größe in Offenburg, wenn es um konzertante Akkordeonmusik geht. Jahre, in denen das Orchester sich viele Preise erspielt hat, viele Konzerte im In- und Ausland gegeben hat und auch einfach zur eigenen Freude musiziert. Johanna Jack-Karb gründete 1937 das Orchester innerhalb ihrer Akkordeonschule, Tochter Hannelore und Schwiegersohn Jean Chenevoy führten ihre Arbeit bis 1997 weiter. Zwei Jahre leitete Jesper Dyremose das Orchester, das sich 1999 von der Akkordeonschule abspaltete und seither unter der Leitung von Peter Kounis spielt. Dass sich das Akkordeon auch in der heutigen Zeit behaupten kann, stellte das Orchester beim Jubiläumskonzert wieder einmal unter Beweis.

Zuerst spielte sich der Akkordeonnachwuchs der Musikschule Offenburg unter der Leitung von Peter Kounis mit „Lustig ist das Zigeunerleben“ in die Publikumsherzen. Das peppige „Popcorn“ aus den 70ern zeigte, dass auch die jungen Akkordeon- und Keyboardspieler schon wahre Künstler auf ihrem Instrument sind.

Aus dem Repertoire der vergangenen Jahre wählten die Spieler des 1. Orchesters ihre Lieblingsstücke aus und stellten daraus das Programm für dieses Konzert zusammen. Philipp Hansert führte wieder gekonnt durch den Abend und erzählte zu jeder Melodie eine Anekdote. Der Paso Doble „Espana Cani“ bildete schmissig den Auftakt. Die „Morgenstimmung“ aus der Peer Gynt Suite war musikalisch einfach ein Genuss. „Jovano, Jovanke“ aus den dalmatinischen Tänzen und  „Der Kommissar“ – Titelmelodie der Krimiserie – zeigten das rhythmische Können des Orchesters. Eine Marimba unterstützte das Orchester bei der Titelmelodie aus „Arielle“ und versetzte das Publikum „Unter das Meer“. Dieses durfte natürlich bei den bekannten Melodien mitsummen und machte davon bei einem Potpourri bekannter Udo-Jürgens-Melodien eifrig Gebrauch.

Ehemalige und aktuelle Spieler des Orchesters bilden zusammen „s' Offenburger Akkordeon-ensembel“. Dieses Quintett erinnerte u.a. mit der „Amsel-Polka“ an die vergangenen Kurkonzert-Zeiten in Nordrach und brillierte mit „Tanzende Finger“. 

Das Orchester versetzte danach alle beim „The Lord of the Dance“ gekonnt und mit schnellen Fingern in die Welt des irischen Stepptanzes. Bei den James-Last-Klassikern „Morgens um Sieben“ und natürlich „Biskaya“ war wieder das Publikum als Background-Chor gefragt. Jean Chenevoy übernahm für „Liebe zur Harmonika“ den Dirigentenstab und dirigierte – wie in alten Zeiten – ohne. Den furiosen Abschluss bildete der „Florentiner Marsch“ und mit stehenden Ovationen verlangten die Zuhörer – darunter viele ehemalige Mitspieler – Zugaben. Erst nach „Let’s go Boogie!“ und „Thank you for the music“ machte sich das Publikum, bewaffnet mit Linzer Torten und Weihnachtssternen, auf den Heimweg bei Sturm und Wind.

Bei einem Jubiläum dürfen natürlich auch die Ehrungen nicht fehlen. Manfred Stigler, Vorsitzender des Akkordeonbezirksverbandes, ehrte während des Konzerts für 15 Jahre Akkordeonspielen: Sonja Adrion, Susanne Fischer, Jochen Kleeb und Claudia Rudolf. Für 25 Jahre aktives Spielen ehrte er: Anja Bruder, Gaby End, Friederike Heuberger, Carmen Ott, Rita Pfaff, Heike Rödele, Georg Rückauer und Sabine Schmid.

Die Goldene Verdienstnadel des Deutschen Harmonika Verbandes für 60 Jahre Akkordeonspielen wurde der immer noch aktiven Traudl Müller überreicht.

Volker Gegg, Offenburger Tageblatt
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