2006: Italia musicale

Italia musicale
Programm - 2006
Jugendorchester
Open Air - Modern-Suite -
H.-G. Kölz
Tanz der Trolle -
J. Dyremose
Beat it -M. Jackson, arr. Th. Ott

Akkordeonspielring Zell-Weierbach/Rammersweier
Music -
J. Miles, arr. H.-G. Kölz
Bohemian Rhapsody -
F. Mercury, arr. H.-G. Kölz
Supertramp Greatest Hits -
R. Davies
Rosanna -
D. Paich, arr. H.-G. Kölz
The Final Countdown -
J. Tempest, arr. M. Hennecke
Choco Flanel -L. Auvray, W. Mayer, arr. C. Haase

1. Offenburger Akkordeonorchester 1937
La Storia -
J. de Haan, arr. J. Foppe
Südlich der Alpen -
E. Fischer, arr. R. Würthner
Gardasee-Träume -
Mindeci
Italo Pop Hits -
A. Jekic
Florentiner Marsch -
J. Fucik, arr. S. Klein
Italia musicale - musikalisches Italien

Grün, weiß, rot – das waren die beherrschenden Farben beim großartigen Konzertabend "Italia musicale" des 1. Offenburger Akkordeonorchester 1937. Und farbig war nicht nur die üppige, kreative Dekoration sondern auch die abwechslungsreiche Akkordeonmusik, die an diesem Abend vom Publikum mit frenetischem Applaus gefeiert wurde. Moderator Philipp Hansert entführte die Konzertgäste in unnachahmlicher Weise nach Rom in's Kolosseum, wo er ein Pop-Konzert der Superlative ankündigte.

Hier war es zuerst die Akkordeonjugend der Städtischen Musikschule Offenburg, die mit der "Open-Air-Suite" von Hans-Günter Kölz die Zuhörer gleich zu Beginn begeisterte. Der "Tanz der Trolle" bereitete den Auftritt von Michael Jackson vor, der allerdings nicht selbst kam, da auf der Bühne keine Reinraumatmosphäre herzustellen war. So spielte die Akkordeonjugend den Titel "Beat it" instrumental, was eine besonders gelungene Alternative war.

Das 1. Orchester des Akkordeonspielrings Zell-Weierbach/Rammersweier unter der Leitung von Marita Eschbach sorgte dann dafür, dass mit einem atemberaubenden Feuerwerk aus fetzigem Sound und poppigem Rhythmus auf der Bühne die Post abging. Hier gaben sich tatsächlich instrumental die Superstars der Pop-Szene die Türklinke in die Hand. "Music" von John Miles bildete den gewaltigen Auftakt, der durch die kontrastreiche "Bohemian Rhapsody" von Queen abgelöst wurde. Bei den "Supertramp Greatest Hits" hörte man förmlich Rodger Hodgson sein "Breakfast in America" singen und bei Totos "Rosanna" verlangte Marita Eschbach im Zusammenspiel ihren Spielern alles Können ab, was übrigens hervorragend gelang. Als überwältigender Abschluss des ersten Teils wurde die 80er-Jahre Hymne "The Final Countdown" gespielt. Das Publikum war aus dem Häuschen und verlangte eine Zugabe, die mit "Choco Flanel" auch prompt gegeben wurde.

Der zweite Konzertteil gehörte ganz dem Gastgeber, dem 1. Offenburger Akkordeonorchester 1937 mit seinem Dirigenten Peter Kounis, wobei Moderator Hansert als schauspielernder, unterhaltsamer Reiseleiter ein fabelhafter Programmpunkt für sich war. Akkordeonzauber war angesagt, denn mit "La Storia" von Jacob de Haan zeigte das Offenburger Orchester zum Auftakt gleich ein beeindruckendes Nebeneinander von schnellem Fortissimo, synkopierten Schlägen und gefühlvoller Melodie. Die Suite "Südlich der Alpen" war der exzellente Leckerbissen des Abends für alle Liebhaber gehobener Akkordeonmusik. Hier spielte das Orchester seine ganze Klasse aus: Eben noch "in einer Hafenstadt" mit temporeichen Tastenläufen, traf man sich gemütlich auf der "Terrasse am Meer", wo Jürgen Litterst mit seiner Mandoline die richtige, mediterrane Abendstimmung auf die Bühne holte. Dem prächtigen Walzer "Blumen-Corso" folgte die rasend schnelle "Tarantella", mit der das Orchester die Konzertgäste schwindelig spielten.

Zum Glück gab es die "Gardasee-Träume", denn hier konnte sich das Publikum wieder etwas erholen, bevor es gleich in die Disco des imaginären Campingplatzes eingeladen wurde um zu den "Italo Pop Hits" von Umberto Tozzi und Adriano Celentano abzutanzen. Der "Florentiner Marsch" war der krönende Schlusspunkt des exzellenten Konzertprogramms. Schluss war allerdings noch lange nicht, denn nun war das stürmisch applaudierende und gut gelaunte Publikum selbst an der Reihe: Mit den Liedern "Tiritomba" und "Bela Bimba" zeigten die bisherigen Zuhörer – die Konzertbesucher -, dass sie zusammen mit dem Orchester ganz gut bei Stimme waren, was sich übrigens bei der allerletzten Zugabe des Abends dem "Badnerlied" noch stimmgewaltig steigern ließ. (Matthias Buggle)
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