2004: Servus Wien

Servus Wien
Programm - 2004
Jugendorchester
Ungarischer Tanz -
arr. G. Schönfeld/W. Sonnenschein
Banana Dance -J. Dyremose

S' Offenburger Akkordeonensemble
Mozar up to date -
W. A. Mozart, arr. K. Zentler
Spanischer Marsch -
J. Rixner, arr. A. Brunner
Champagner-Galopp -H. C. Lumbye, arr. C. Herold

1. Offenburger Akkordeonorchester 1937
Fledermaus-Ouvertüre -
J. Strauss, arr. G. Wagner
Kaiserwalzer -
J. Strauss, arr. C. Herold, P. Kounis
Udo Jürgens in Concert -
U. Jürgens, arr. W. Russ
Der dritte Mann -
A. Karas, arr. H. Rauch
Thema aus: Elvira Madigan -
W. A. Mozart, arr. M. Ruch
Eljen a Magyar -
J. Strauss, arr. W. Maurer
Servus Wien -
N. Dostal, arr. R. Würthner
Radetzky Marsch -
J. Strauss Vater, arr. W. Münch
Bahn frei -
E. Strauss, arr. G. Stiefenhöfer
Tritsch-Tratsch Polka -
J. Strauss, arr. C. Herold
Servus Wien - ein Konzerterlebnis der Superlativen
Standing Ovations – das war die begeisterte Reaktion des Publikums auf den hervorragenden Gala-Abend der Akkordeonmusik, den das 1. Offenburger Akkordeonorchester 1937 mit seinem Dirigenten Peter Kounis am Sonntag im Konzertsaal der Waldorfschule präsentierte. Denn was das Publikum zu hören und zu sehen bekam, war nicht nur einfach ein Konzert, sondern ein regelrechtes Konzerterlebnis mit zahlreichen Highlights. Schon die üppige und mit viel Liebe zum Detail gestaltete Dekoration stimmte die Konzertgäste auf das Konzertmotto „Servus Wien“ ein und die Biedermeiergruppe mit ihren tollen Kostümen waren der Blickfang beim Entrée und in der Pause.

Moderator Philipp Hansert stellte sich als Wiener Stadtführer vor und führte das Publikum bzw. die Wien-Touristen sehr gekonnt und humorvoll durch das musikalische Wien. In der Wiener Staatsoper lauschte man gleich zu Beginn der „Fledermaus-Ouvertüre“, welche das 1. Offenburger Akkordeonorchester 1937 mit viel Bravour meisterte. Das Publikum konnte sich anschließend in der Wiener Hofburg beim „Ungarischen Tanz“ davon überzeugen, dass es um den Akkordeonnachwuchs in Offenburg nicht schlecht bestellt ist.

Das brandneue Jugend-Akkordeonorchester der Musikschule Offenburg unter seinem Dirigenten Peter Kounis glänzte beim ersten Auftritt in der Öffentlichkeit mit fehlerfreiem Spiel. Die fünf Akkordeonspieler vom Offenburger Akkordeonensemble (Christoph Berl, Matthias Buggle, Klaus Egg, Thomas Lippold, Axel Müller) traten in scherzhafter Weise mit Mozartperücken auf und intonierten sehr virtuos die „Kleine Nachtmusik“ quasi als Hommage an Wolfgang Amadeus Mozart.

Ein Frauenensemble (Sabine Burda, Annette Buggle, Heike Rödele, Carmen Ott) des Orchesters entführte das Publikum in die Spanische Hofreitschule, wo unter Mitwirkung des Dirigenten Peter Kounis sehr temperamentvoll der „Spanische Marsch“ von Joe Rixner erklang. Beim schnellen „Champagner-Galopp“ überzeugte wiederum nicht nur s’Offenburger Akkordeonensemble, sondern auch, sehr zum Entzücken der Konzertgäste, Mario Müller als launiger Kellermeister, der die Champagnerkorken knallen ließ.

Das Konzert des Offenburger Akkordeonorchesters lebte auch von den Gegensätzen. Auf der einen Seite der mit viel Einfühlungsvermögen gespielte „Kaiserwalzer“ von Johann Strauß auf der anderen Seite ein poppiges, fetziges Udo Jürgens – Medley mit Solisten am Akkordeon (Judith Ebner) und Klavier (Carmen Ott). Selbst das Leitthema zum Film „Der Dritte Mann“ – die berühmte Zitherballade -, hier Agnes Dufner an der stimmungsvollen Zither, fehlte an diesem Abend nicht. Die Stadtführung durch Wien machte nochmals Halt in der Rauhensteingasse 8, der letzten Wohnung Mozarts in Wien, und gedachte beim gefühlsbetonten zweiten, langsamen Satz aus Mozarts Klavierkonzert C-Dur, KV 467, besser bekannt als „Thema aus Elvira Madigan“, dem viel zu frühen Tod des begnadeten Komponisten.

Das Konzertpublikum erlebte danach eine rasante und perfekt gespielte Schnellpolka „Eljen a Magyar“ bevor es dann beim Wiener Heurigen und dem Medley „Servus Wien“ zu altbekannten Wiener Melodien wie „Im Prater blüh’n wieder die Bäume“ oder „Wien, du Stadt meiner Träume“ mitsummen konnte. Die Stadtführung endete im Goldenen Saal des Wiener Musikvereins, wo das Orchester an die berühmten Neujahrskonzerte der Wiener Philharmoniker erinnerte. In Anlehnung daran bildete der „Radetzky-Marsch“ unter der dirigentengeführten Mitwirkung des Publikums den krönenden Konzertabschluss.

Der stürmische Beifall der restlos begeisterten Zuhörer forderte natürlich noch Zugaben, die das Orchester, dem man die Freude an der Musik sichtbar anmerkte, unter anderem mit „Bahn frei“ oder der „Tritsch-Tratsch-Polka“ bereitwillig gab. Ein toller Konzertabend, der auf Grund der Gestaltung unter dem Motto „Servus Wien“ und der erstklassigen Darbietungen auf der Bühne ein echtes Konzert-Highlight darstellte, welches man nur selten geboten bekommt. (Matthias Buggle)
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